Anna Meinel, 1910 in Marxheim (Landkreis Donau-Ries) geboren, lebte mit ihrem Mann, dem Steuerberater Johann Nikolaus Elias Meinel in Ostfildern bei Esslingen. Anna und Nikolaus Meinel – das Ehepaar blieb kinderlos – erarbeiteten sich, nicht zuletzt dank guter schwäbischer Tugenden wie scharfer Geschäftssinn, Tüchtigkeit und Sparsamkeit, ein beträchtliches Vermögen.
Nach dem Tod ihres Mannes, fasste Anna Meinel den Entschluss, durch eine Stiftung langfristig und auch nach ihrem Tod, mit ihrem Vermögen „Gutes in die Welt zu bringen“. So errichtete sie eine erste Stiftung in Stuttgart. Allerdings erwies sich diese als ein Fehlschlag. In dieser Situation traf Anna Meinel anlässlich eines Besuchs in ihrer Heimatgemeinde Marxheim den damaligen Landrat des Landkreises Donau-Ries, Alfons Braun. Ihm klagte sie ihr Leid über diese verfahrene Lage und bekräftigte ihren Wunsch eine gut arbeitende Stiftung ins Leben zu rufen. Landrat Braun versprach spontan, ihr zu helfen und zog dafür den damaligen Donauwörther Sparkassendirektor, Klaus Langer, hinzu. Dem Gespann Langer und Braun gelang es dann tatsächlich in einem sehr langwierigen und komplizierten Prozess die alte Stiftung in Stuttgart stillzulegen und eine neue Donau-Rieser Stiftungsvariante in die Diskussion zu bringen. Tatkräftig unterstützt wurden Klaus Langer und Alfons Braun bei diesem Findungsprozess vom damaligen Krankenhaus-Verwaltungs-Chef Harald Hoyer.
Notar Wolfgang Olshausen arbeitet einen Satzungsentwurf für eine neue Stiftung von Anna Meinel aus. Landrat Braun schlägt als Stiftungszweck das Kreiskrankenhaus Donauwörth vor.
Bei ihrem ersten offiziellen Besuch im Krankenhaus Donauwörth macht sich Anna Meinel über den möglichen Stiftungszweck – also die Klinik selbst – direkt vor Ort ein Bild. Dort von Chefärzten und Verwaltungschef Harald Hoyer durch das Haus geführt, gelingt es, sie von der besonderen Förderwürdigkeit des Hauses zu überzeugen. Am Ende dieses denkwürdigen Besuches erklärt sie gegenüber Klaus Langer: „Bei so vielen sympathischen und kompetenten Persönlichkeiten ist mein Geld und meine Absicht sicherlich in besten Händen – bereiten Sie alles für meine Stiftung vor“.
In den Räumlichkeiten des Notariats Rain unterzeichnet Anna Meinel die Urkunden zur Gründung der heutigen Meinel-Burkhard-Stiftung. Zugleich vermacht sie ihr gesamtes respektables Vermögen testamentarisch der Stiftung.
Die Präambel verrät die Motivation von Anna Meinel. Selbst ohne Nachkommen, steht dort, will sie als letzte Trägerin des Familiennamens, das Andenken ihres verstorbenen Mannes Johann Nikolaus Elias Meinel sowie ihrer eigenen Familie Burkhard wahren. Die Stiftung ist aber vor allem Zeichen ihrer Heimatverbundenheit und der „Dankbarkeit Gott gegenüber“ für ein langes und erfülltes Leben. Durch die Förderung humanitärer Einrichtungen wie des Krankenhauses Donauwörth will die Stifterin langfristig und auch zum Nutzen nachfolgender Generationen die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Landkreis verbessern.
Zustellung der Stiftungsurkunde der „Meinel-Burkhard-Stiftung“ durch die Regierung von Schwaben.
Festakt bei der Regierung von Schwaben zur offiziellen feierlichen Bestätigung der neuen Stiftung. Aus den Händen von Regierungspräsident Ludwig Schmid erhielt Anna Meinel die Stiftungsurkunde.
Die erste konstituierende Vorstandssitzung fand in den Räumlichkeiten der Sparkasse Donauwörth statt. Dabei erhöhte Anna Meinel das Stiftungs-Grundkapital von 170.000 Mark um 100.000 auf 270.000 Mark.
Der Vorstand setzte sich zusammen aus: Anna Meinel (Vorsitzende), Landrat Alfons Braun (stellvertretender Vorsitzender), Verwaltungschef Harald Hoyer, Chefarzt Dr. Peter Sonke, Notar Wolfgang Olshausen, Sparkassendirektor Klaus Langer und Johann Beilein.
Stiftungszweck ist laut Satzung die „Förderung der medizinischen Versorgung und der humanitären Hilfe im Landkreis Donau-Ries“ – hier hauptsächlich die Förderung des Kreiskrankenhauses Donauwörth.
Anna Meinel erleidet am 25. April 2005 einen Schlaganfall, von dem sie sich nicht mehr erholen soll. Vollkommen gelähmt und unansprechbar wird sie fast drei Jahre lang im Krankenhaus Donauwörth gepflegt. Seit dieser Zeit regelt der Stiftungsvorstand auch die Privatangelegenheiten der Stifterin.
Die Meinel-Burkhard-Stiftung begeht ihr 10-jähriges Jubiläum in den Räumen der Berufsfachschule für Krankenpflege an der Donau-Ries Klinik Donauwörth. Klaus Langer lässt hier die Geschichte der Stiftung Revue passieren. Landrat Stefan Rößle und Regierungspräsident Ludwig Schmid würdigen die Verdienste der Stiftung, die „gute Arbeit geleistet hat“. Zum Jubiläum gibt es eine Jubiläumsspende: 100.000 Euro für die neue Onkologie im Krankenhaus Donauwörth. Vielfacher Respekt und Dank wird der Stifterin Anna Meinel ausgesprochen, die zu diesem Zeitpunkt schwerkrank und hochbetagt in der Klinik versorgt wird.
Nur einen Tag nach der Feier des 10-jährigen Jubiläums verstirbt die Stifterin Anna Meinel. Damit geht ihr Vermögen ihrem Willen entsprechend auf die Meinel-Burkhard-Stiftung über.